Magna hatte sich vorgenommen nicht direkt mit seiner neuen Expedition zu beginnen. Stattdessen nahm er sich nach dem magischen Studium und der Alchemie die Zeit alles noch einmal sacken zu lassen. Diesen Tag wollte er zu einer weiteren Vorbereitung machen.
Sich zu entspannen, kann ein wesentlicher Teil sein. Von einer Anspannung in die n?chste hineinzuspringen, einem ungewissen Ausgang vor den Augen, konnte für den Verstand, wie auch die Entscheidungen, die man traf, sehr von Nachteil sein.
Also nutzte er diesen Tag zum einen um seine Ausrüstung zu prüfen, durchzugehen, alles Nützliche oder Wertvolle in seinem Speicher zu verstauen, sich zu pflegen und zu entspannen. Teil davon war es auch sich einen groben Plan zu überlegen. Eines der Dinge, die er stets bevorzugte waren, grobe Pl?ne, denn es machte keinen Sinn alles zu durchdenken. Man konnte zahllose M?glichkeiten durchgehen, aber am Ende scheiterte jeder Plan an der Realit?t.
Manche h?tten es wohl Murphys Law genannt, andere ein Naturgesetz, für ihn war es blo? seine Lebenserfahrung 30% Planen, 30% Vorbereiten, 30% improvisieren und 10% Glück. Anpassung! Das war das Stichwort, denn der, welcher sich einer Situation am besten anpassen konnte überlebte auch. Vielleicht war auch alles Improvisation?
Seinen Morgen begann er mit seiner üblichen Wasch, wie Reinigungsroutine, wobei er dieses Mal unzufrieden mit seinen H?nden durch die nachgewachsenen Haare fuhr. Sie wuchsen schneller nach. Für einen langen Moment starrte er an die Wand, die keinen Spiegel besa?. Es war für ihn immer noch ungewohnt nicht mehr daheim zu sein, ob sie ihn vermissten. Dachte seine Schwester an ihn? Was würde sie sagen, wenn sie ihn so gesehen h?tte? Die langen Haare machten ihn beinahe nostalgisch. L?ngst hatte sein schwarzes Haar seine Schultern überholt, weswegen er eine Tiersehne nutzte und es einfach zurück band. Dieses Band packte er mit der einen Hand und in der anderen den Dolch durchtrennte er die Haare, wodurch ein Kurzhaarschnitt zurück auf seinen Kopf fiel. Immer noch etwas zu lang für seinen Geschmack, aber es musste reichen.
Lange Haaren waren zwar sch?n, auch als Mann, aber sie bargen immer die Gefahr im schlimmsten Moment einem die Sicht zu versperren. Es w?re doch unfassbar dumm gewesen aus diesem Grund zu sterben?
Magna: ?Nicht besser als ich mir damals meine Metaller M?hne abtrennte, aber die langen Haare nervten unfassbar beim Schlafen.“
Leica sah einfach zu ihm auf, wobei es ihr ein R?tsel war, warum ihre Partnerin so ein Drama um ihre Haare machte. Hatte man nicht einfach Fell? Leica hatte Fell! Und sie konnte damit gro?artige Sachen machen.
Den Rest des Morgens frühstückte er zusammen mit Leica drau?en im Vorhof mit dem Blick auf den Wald. Bisher war der gelegentlich gefangene Fisch die einzige Abwechslung gewesen, wenn man von ein paar Essbaren Pilzen absah. Zwar mochte er Pilze immer sehr, aber einen Fleischersatz als Erg?nzung zum Fleisch schien ihm irgendwie Sinn befreit zu sein, weswegen er einfach am Trockenfleisch festhielt. Au?erdem war es gar nicht mehr so schrecklich, wenn man sich erst einmal daran gew?hnte. Leica kaute wie immer auf einem gro?en Stück, dass er in seinem Speicher frisch hielt. Dieser Speicher war schon eine enorme Verbesserung der allgemeinen Lebensqualit?t.
Der Nachmittag flog praktisch dahin, w?hrend er seine Ausrüstung für den kommenden Tag durchging. Für beinahe alles was man mit Magie tun konnte, wollte er immer eine analoge Alternative besitzen. Ein paar Seile, sein Jagdmesser, der Dolch, Nahrung, Wasser in einigen Tongef??en die mehrere metrischen Gallonen z?hlten. Das meiste davon lagerte er in seinem magischen Speicher, insbesondere die Gallonen, aber auch einiges in seinem Rucksack. Verflucht, er lagerte sogar ein paar perfekt geschnittene Felsplatten ein die Quadratische Würfel 1m x 1m ma?en. Denn für alles gab es das passende Werkzeug! Und er war kein Mann, dem es daran fehlen sollte, wenn sein Leben wom?glich auf dem Spiel stand. Man konnte nur improvisieren, wenn man die Mittel dazu hatte.
Au?erdem trainierte er immer noch mit wachsendem Erfolg Dinge nun direkt vom Speicher in seiner Hand, wieder im Speicher oder sogar an anderen Bereichen seines K?rpers erscheinen zu lassen. Den gr??ten Sieg erreichte er in dem Moment, da er es schaffte einen wesentlichen Teil seiner Ausrüstung über den Speicher an und auszuziehen.
Zu diesen Dingen, die er in seine H?nde materialisierte, geh?rten kleine Nadeln aus Metall, wovon er immer ein paar an der K?rperpanzerung trug. Mit seiner Telekinese hatte er auch die letzten Wochen genutzt die paar Metall Nadeln immer wieder neben sich schweben zu lassen. Feinarbeit mit ihnen zu leisten, indem er sie dazu nutzte Seiten umzubl?ttern oder andere Dinge mit ihnen tat.
Nachdem er seine Ressourcen sortiert, eingelagert, seine Ausrüstung gereinigt, gefettet und bereit hatte machte er sich daran sein Vorgehen für den kommenden Tag zu überlegen.
Ihm blieben verschiedene M?glichkeiten. Zum einen konnte er von seinem Haus aus direkt die Treppe im Felsen bis knapp unter das Plateau nehmen, aber das barg die Gefahr bei einem Rückzug auch sein Heim zu offenbaren. Auch konnte er den neu entdeckten Wasserfall aufsuchen und sich von dort nach oben arbeiten, aber würde bei einem Rückzug dorthin auch die tieferen Teile des Waldes im Rücken haben. Vielleicht musste er in den Wald fliehen? Nein. Es blieb zwar eine Option, aber er wollte auch ein Verst?ndnis für die Gr??e des Plateaus gewinnen. Also sollte er zuerst in die Gegenrichtung um das Plateau herum laufen bis er dort im lichteren Bereich auf einen neuen Wasserfall stie? oder vorher beschloss die über den Felsen eine Treppe nach oben zu schaffen. Zwar lebten mit Sicherheit auch einige der Blutweiden in den lichteren Teilen, aber zumindest würden sie die anderen Kreaturen bei Kontakt meiden.
This novel's true home is a different platform. Support the author by finding it there.
Die Treppe würde er wie seine Wendeltreppe im inneren der Fels schaffen, wenn er oben durchbrach, würde er dort zuerst einen Bunker aus festem Stein errichten, welcher immer als Rückzugspunkt dienen konnte.
Vielleicht sollte er mehr Sicherheitspunkte bei seiner Erkundung erschaffen? Es war eine überlegung wert, aber hing davon ab was sich auf dem Plateau befand. Am besten war es Leica als Sp?herin arbeiten zu lassen. Sie konnte sich so viel besser als er verstecken. Trotz dessen, dass sie mit ihren wachsenden Statistiken selbst auch zulegte und sie bereits überragte, war es immer noch erschreckend, wie gut sie darin war nicht gesehen zu werden.
Auch war es sehr wahrscheinlich, dass er sich spontan umentschied, wenn sein Bauchgefühl ihm sagte, dass die Kacke anfing zu dampfen. Ein vernünftiges Bauchgefühl zu besitzen konnte einem in vielen Situation den Arsch retten, aber es konnte auch t?uschen. Manchmal blieb nur der Weg nach vorn.
Der grobe Plan war also, sich in eine unbekannte Richtung um das Plateau herum bewegen. Im Felsen eine Treppe nach oben zu schaffen. Neben den Treppen einen Fluchttunnel und separate R?ume anbringen und ggf. oben auf dem Plateau einen kleinen Steinbunker oder einen Ausgang kurz unterhalb des Plateaus, um über eine Au?entreppe nach oben zu gelangen. Ersteres war sicherer und zweiteres heimlicher! Wirklich, er hatte gemischte Gefühle dabei seinen Bau zu verlassen, aber andererseits fühlte er sich nicht sicher darin, solang er nicht wusste, ob sich über ihm eine Gefahr befand.
Um die Anspannungen, Gedanken und alles andere was ihn noch belasten k?nnte abzuschütteln, beendete er den Tag mit einem Freiluftbad in seiner hei?en Quelle.
Am n?chsten Morgen wachten die beiden recht früh mit dem ersten Steigen der Sonne auf und machten sich zusammen über den Fluss auf den Weg die Wand entlang, auch hier dauerte es eine ganze Weile, aber die Erkundung hatte von Beginn an ein anderes Flair gehabt. Leica sp?hte immer eine kleine Strecke voraus wobei sie sich dicht am Waldrand zu bewegen schien. Sie machten recht schnell Boden damit, aber verloren immer etwas Zeit, w?hrend er den nahen Wald und die darin befindlichen Blutweiden kartierte, wobei er einige Zeichen an B?umen hinterlie?, die einige sichere Zonen markierten. Falls sie immer noch in den Wald ausweichen mussten, wollte er nicht unbedingt in eine dieser Baum Fallen tappen.
Aufgrund der ausgedehnten Vorgehensweise waren sie allerdings zu einer n?chtlichen Rast gezwungen worden. Auf Bodenebene schnitt er mit seiner Steinformung einen Raum in den Felsen, ausgestattet mit ein paar Mustern, die er auswendig konnte, aber immer als Kopiervorlage dabei hatte besa? der Raum
einen Sammelkreis, ein Muster fürs Licht und ein neues Muster zur Belüftung, dass gezielt Luft von au?en durch kleine Tunnel zuführen konnte.
Dieser Rückzugsort war alles andere als bequem, sondern glich eher einem kleinen Schutzbunker der von au?en kaum zu erkennen gewesen ist. Ein einziger Raum nahm dieser Bunker ein. Ein paar Felle für die Nacht und ein kleiner Snack. Immer nur genug Nahrung zu verbrauchen, wie man brauchte, aber zu rationieren waren Teil einer vernünftigen Absicherung. R?ume wie dieser konnten immer wieder genutzt werden.
Am n?chsten Tag setzten sie ihren Weg um das Plateau herum fort. Selbst, wenn sie langsamer vorankamen und der Weg selbst ereignislos blieb, war ihm die Langeweile immer lieber gewesen, anstatt in den n?chsten Haufen dampfender Schei?e zu treten. Der Wald um sie herum wurde auch immer ein weniger kleiner, wie auch lichter, was mehr Sonne durch die Bl?tterd?cher lie?. Vermutlich waren die Blut Weiden in diesen Gebieten schw?cher, weil nicht die gleiche Beute vorhanden war? Nun, bereit es zu testen war er jedenfalls nicht. Für diese Erkundung galt es zuerst jedem unn?tigen Kampf aus dem Weg zu gehen.
Das Gras wurde allerdings immer etwas h?her und bald stand es ihm bereits bis zur Hüfte. Ein Umstand, welchen er nicht sonderlich begrü?te. Zwar senkte es seine Anwesenheit, aber verbarg auch m?gliche Gefahren, die darin lauerten. Das h?ufigere Vorkommen der Sonne erlaubte dem Gras h?her zu wachsen. In seinem Bereich war es immer recht niedrig, denn die gigantischen B?ume oder der Felsen warfen den Schatten darauf.
Es dauerte nicht mehr sehr viel l?nger, bis ihre Expedition zu ihrem ersten Erliegen kam und alles über den Haufen geworfen wurde. Leica sendete ihm direkt durch die Verbindung ein Bild, welches sie gesehen hatte.
Dieses Bild lie? ihn auf der Stelle innehalten und sie zu sich zurückrufen. Sofort begann er sich dem Felsen zuzuwenden. Dort schnitt er noch bevor Leica eintreffen konnte einen Raum heraus. Noch bevor er den Raum schloss, schoss Leica durch die noch offene Wand in den Raum hinein. Tats?chlich wurde er für das hohe Gras drau?en dankbar, denn mit diesem Bild wurde sein ganzer Plan über den Haufen geworfen. Leicas Entdeckung forderte eine vollkommen andere Vorgehensweise, denn er musste entscheiden, ob er sich das Ansehen sollte oder ob er umkehrte und das Plateau aus der anderen Richtung erklimm.
Natürlich hatte er auch Angst vor dieser Begegnung, aber er konnte immer im Wald entkommen, wenn die Dinge nicht liefen, wie er es sich dachte.
Nachdem der Raum fertig gestellt wurde, wand er sich Leica zu. Dieser Ort sollte der letzte Rückzugspunkt werden. Unabh?ngig welchen weg er genommen h?tte musste er diesen Raum weiter ausbauen. Im Erdgeschoss hatte er einen Tunnel geschaffen, der in einem neuen Raum endete, welcher als sekund?rer Ausgang dienen konnte.
Zur Sicherheit fügte er einige weitere einfache R?ume hinzu und begann schlie?lich im Felsen die Wendeltreppe nach oben zu formen. Schlie?lich entschied er sich sie nicht in einem nach oben durchzuziehen, sondern verschiedene R?umlichkeiten auf verschiedenen Etagen zu errichten. Immer ein paar Meter Stufen, danach eine Ankunft in einem neuen Raum. Ein Seitengang, ein neuer Raum, ein neuer Aufstieg.
Falls er sich vom Plateau sehr rasch zurückzog, konnte was auch immer ihm folgte nicht direkt hinter ihm her stürmen. Die R?ume wurden zumeist nur von einer einzelnen S?ule getragen und waren so angelegt, dass wenn er die S?ule zerst?rte auch die R?ume zusammenfielen.
Eine Verfolgung über mehrere Stockwerke bot au?erdem ein besseres Gebiet für einen Kampf, sollte es denn zu einem kommen. Kurz bevor er das Plateau erreichte, hielt er inne und gewann zuerst sein ganzes Mana mit einer Meditation zurück. Zwar stand der Durchbruch kurz bevor, aber er entschied sich beim Meditieren dennoch für die zweite, wesentlich heimlichere Variante.
Die Dunkelheit sollte sein Vorhaben hervorragend kaschieren. Ein schmaler gang führte zur Au?enwand des Plateaus knapp unterhalb der Klippe. In die Seite der Wand begann er mit geringem Abstand nach au?en eine normale schmale Treppe nach oben zu schaffen. Von dort konnte er direkt hinaus auf der Wand des Plateaus spazieren.
Mit dieser Aussicht verschloss er die Treppe und machte sich zurück ins Erdgeschoss, wo Leica immer noch auf ihn wartete. Kaum hatten sie den Raum verlassen ging er in die Hocke, um sich etwas vom Dreck auf dem Boden ins Gesicht zu schmieren.
Danach überprüfte er seine Ausrüstung, ob alles richtig sa? und nichts davon ein Ger?usch ausl?ste. Zu diesem Zweck sprang er einige Male auf und ab, nach dem Test über seine Lautst?rke begann er den Dreck für alles zu nutzen, was an seiner Ausrüstung dazu in der Lage gewesen ist zu gl?nzen.
W?hrend er sich vorbereitete setzten einige Lehren aus der Zeit im Milit?r sich in seinem Kopf um. Zusammen mit Leica schlich er sich bald am Waldrand, im Schatten der B?ume und in der Dunkelheit an das heran, was Leica sah. Das Bild, welches er von ihrer Verbindung bekam, war nicht perfekt und viel konnte er darauf nicht ausmachen, aber sicher wollte er dennoch sein.
Die Nacht war erst angebrochen, wie auch mit dem Herbst, der kam, wurden die N?chte l?nger, was nur noch zu seinem Vorteil hinzu kam. Seine Mana Augen sp?hten durch die Dunkelheit als w?re es immer noch helllichter Tag gewesen.
Nur ein paar Stunden sp?ter konnte er bereits aus einiger Entfernung ausmachen, was sie sah.

